Schützenkapelle Rhade spielt ausverkauftes Konzertwochenende

Die ersten Zuschauer betreten die Sporthalle und trauen ihren Augen nicht: Die Halle war als solche nicht wiederzuerkennen. Riesengroße Bühne, Traversen, Lichttechnik, Tontechnik, Molton, Vorhänge, Beamer, Leinwand – Die Musikerinnen und Musiker der Schützenkapelle Rhade haben es wieder geschafft, die Sporthalle in einen Konzertsaal zu verwandeln. Dieser riesengroße Kraftakt wäre ohne den Zusammenhalt und die tolle Zusammenarbeit aller gar nicht möglich.

Wer die Schützenkapelle Rhade kennt, der weiß was einem auf den Neujahrskonzerten geboten wird. Nicht nur Marsch und Polka sondern auch großartige Konzertstücke wie Overtüren, Pop-Songs und Klassik steht auf dem Programm der Musikerinnen und Musikern.
Wie jedes Jahr eröffnete das Jugendorchester den Konzertabend und begeisterte das Publikum mit Melodien aus der Muppet Show. Bei dem Stück „Olympic Fanfare" hielt es dann schon niemanden mehr auf den Stühlen. Das anspruchsvolle Konzertstück, mit dem traditionell die Olympischen Spiele eröffnet werden, kam bei dem Publikum besonders gut an und es gab erste Standing Ovations.

Mit viel Gefühl interpretierten die jungen Musikerinnen und Musiker dann das Stück „Strangers in the Night“. Jannis Grömping stach hier als Solist hervor und verlieh dem Titel Emotionen. Mit der amerikanischen Militärmusik für offizielle Anlässe „National Emblem“, beendeten die Jugendlichen ihren Teil des Konzertes. Schon jetzt war das Publikum begeistert und dankte es erneut mit tosendem Applaus und Standing Ovations. Dirigent Jörg Pelzer war sehr zufrieden mit seinen Schützlingen und durfte noch eine Zugabe, ein extra für das Konzertwochenende zusammengestelltes Polka-Medley, präsentieren. Eine Uraufführung sozusagen, die zum Mitklatschen einlud.

In der darauffolgenden Umbaupause informierte Moderatorin Claudia Soggeberg, die seit 14 Jahren an der Seite der Schützenkapelle Rhade ist, über die Geschichte des Orchesters. Vor 140 Jahren gründeten 14 Musiker ein Orchester. Heute verzeichnet die Schützenkapelle Rhade 100 Aktive im Alter von 8 bis 81 Jahren. Ein Zusammenhalt zwischen den Generationen, den man sonst nirgendwo wiederfindet.

72 Musikerinnen und Musiker betreten nun stolz, motiviert und gut gelaunt die Bühne. Ein starkes Bild bot sich dem Publikum. Direkt zum Beginn des Konzertes präsentierten „die Großen“ ihr Lieblingsstück, wie Claudia Soggeberg in Erfahrung brachte. „Valhalla“ ist eine kraftvolle und pompöse Overtüre, die perfekt die zweite Konzerthälfte eröffnete.

https://www.youtube.com/watch?v=uaLcpQPh19s

Es folgte das nach Claudias Umfrage wohl anspruchsvollste Stück des Abends, Euphoria. Die euphorischen Klänge motivieren und beschrieben sehr gut die Freude, die beim Musizieren mitschwingt. Einen Western mit Charme, bei dem man den Prärie-Rauch aus den Klarinetten aufsteigen sehen kann, gab es auch noch. Die Melodien aus „The Magnificent Seven“ waren jedem Gast sofort bekannt. Auch die Polka-Ultras und Marsch-Liebhaber im Konzertsaal kamen auf ihre Kosten. Es konnte ein beeindruckendes Piccolo Solo von Charlotte Neisemeier bewundert werden. Sie ist erst seit Kurzem im Hauptorchester und liefert schon jetzt eine tolle Performance.

https://www.youtube.com/watch?v=pHCro8Uz8ss

Wer bei der Südböhmischen Polka genauer hinsah, konnte einen gut gelaunten Bürgermeister, Tobias Stockhoff, auf der Bühne erkennen. Er hatte seine, im letzten Jahr überreichte, Trompete unter den Arm geklemmt und wollte nun sein großes Können unter Beweis stellen. Staunen und Raunen im Saal… was wird nun passieren? Tobias Stockhoff meisterte seine Aufgabe natürlich mit Bravour – der letzte Ton der Polka gehörte ganz alleine ihm – auf der Triangel!

„Game of Thrones“ – moderne Film-/Serienmusik für den Serienjunkie! Das Stück kennzeichnet sich durch seinen starken Sound, den düsteren aber doch auch emotionalen Melodien. Wer sich darauf einließ, konnte im großen Finale die Drachen fliegen sehen.

https://www.youtube.com/watch?v=kRTcCwttwOQ

Große Emotionen gab es auch bei dem Titel „Perfect“ von Ed Sheeran. Das Publikum schwelgte in Erinnerungen an die große Liebe, dem Partner für’s Leben, an die Familie und und und… Die Musikerinnen und Musiker der Schützenkapelle Rhade und Dirigent Christoph Weigel legten dem Publikum ihr Herz zu Füßen: Hier wurde keine Musik mehr gemacht, hier wurde Musik gelebt.

„Alex, du hast keine Schlagzeuger mehr!“ – wunderte sich Claudia. Doch der erste Vorsitzende Alexander Stroick konnte ganz unbesorgt sein: Die Schlagzeuger bereiteten schon die nächste Überraschung vor: Ein Schlagzeugsolo auf ausgedienten Stauder-Bierfässern. Leuchtende Schlagzeugsticks verliehen dem Stück die besondere Atmosphäre.

Den meisten Applaus gab es wohl für das Stück „The Lion King“, bei dem sich jeder Anwesende sofort in die Kindheit zurückversetzt fühlte. Alle waren für einen kurzen, aber schönen Moment, Teil der großen Disney Familie.

https://www.youtube.com/watch?v=BuuGNH9rzw8

Weiter ging es mit „Frank Sinatra Classics“, bei dem man das tolle Zusammenspiel von Orchestermusik und Gesang beobachten konnte. Dirigent Jörg Pelzer, der sich grundsätzlich bei jeder Aftershow-Party in Frank Sinatra verwandelt und daher schon als sein Patenkind bezeichnet wird, bot ein traumhaftes Gesangsduett mit Anna Westhoff. Jetzt hielt es selbst den letzten Besucher nicht mehr auf seinem Stuhl: Schon während des Auftrittes gab es tosenden Applaus! Man merkt einfach, Jörg lebt für die Musik.

https://www.youtube.com/watch?v=VsLaKWwAMb4

„Westernhagen live“ lag den Musikern im Blut. Der Konzertsaal bebte! Mit dem Titel „Freiheit“ aus dem Stück verabschiedete sich Alexander Stroick von den Besuchern. Doch diese entließen die Musikerinnen und Musiker erst nach drei Zugaben!

https://www.youtube.com/watch?v=ZR-t5IxXhs4

Gemeinsam mit dem Jugendorchester wurde dann also noch einmal nachgelegt: Ganz zum Schluss hieß es aber doch „Gute Nacht Freunde“!

https://www.youtube.com/watch?v=2YUPwgD5wuk

Es war ein emotionales Konzertwochenende mit tollen Begegnungen und gemeinsamen Erlebnissen. Die Musikerinnen und Musiker der Schützenkapelle Rhade, genauso wie die Dirigenten Jörg Pelzer du Christoph Weigel haben Musik im Herzen. Sie leben die Musik und spielen nicht einfach nur was in den Noten steht. „Wir wachsen von Jahr zu Jahr immer mehr. Wenn ihr hören könntet, was hier für ein Sound ankommt, das ist unglaublich. So einen satten, vollen Sound hat kein Orchester im Umkreis von 200km. …und dazu stehe ich!“ -O-Ton Jörg Pelzer.

Die Musikerinnen und Musiker können sehr stolz sein auf das, was sie jedes Jahr leisten. Christoph Weigel ist nicht nur Dirigent, sondern auch Freund. Er motiviert das Orchester und reißt mit seiner Energie, Ausdruck, Emotionen und Liebe zur Musik jeden mit. „Wir sind mittlerweile eine große Familie!“

Wie Recht du hast, lieber Christoph!
Danke für ein grandioses Konzertwochenende!